Diese Fragen solltest du dir als Lebensgestalter regelmäßig stellen (inkl. Formular)

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Kleine Quizfrage: Wie lange kann der Pottwal unter Wasser bleiben?

Antwort: bis zu 2 Stunden. Erst dann muss er wieder auftauchen, um Luft zu holen.

Auch du und ich, wir haben einen solchen Zyklus von Abtauchen und wieder Auftauchen.

Wir tauchen in unserem Alltag und seinen Verpflichtungen unter. Hier leben wir mehr oder weniger automatisch. Was wir tun, wird durch unsere Gewohnheiten und Routinen bestimmt.

Abends fragst du dich dann nicht selten, wo deine Zeit hin ist.

Weil die Zeit unter Wasser schneller zu vergehen scheint.

Aber manchmal tauchen wir wieder auf.

Wobei wir deutlich länger unter der Oberfläche bleiben können als ein Pottwal.

Tage. Monate. Jahre.

Bis wir irgendwann wieder auftauchen.

In diesen Momenten bist du dann plötzlich wach.

Du hältst inne.

Du fragst dich: „Wo bin ich?“

Du siehst die Welt mehr, wie sie ist.

Du siehst plötzlich Zusammenhänge.

Du verstehst.

Du denkst über dein Leben nach.

Du hinterfragst den Status quo.

Du überlegst dir, was in deinem Leben noch möglich wäre.

Vielleicht triffst du hier auch die Entscheidung, etwas zu ändern.

Diese Momente über der Oberfläche könnte man wach nennen. Oder klar. Oder bewusst.

Das sind die Momente, in denen du ganz bei dir bist.

Wo du dich selbst und dein Leben von oben betrachtest.

Als Lebensgestalter befindest du dich natürlich oft und regelmäßig in diesem wachen Zustand.

Weil es sonst schwer ist, das eigene Leben zu steuern und zu lenken, wenn du den ganzen Tag untergetaucht bist.

Das ist so, als ob du in einem Ruderboot bist und den ganzen Tag ruderst und ruderst und ruderst.

Aber du schaust gar nicht nach, wohin du ruderst.

Weil du so mit dem Rudern beschäftigt bist.

So ist das Leben der meisten Menschen. 

Wie ein Hamsterrad. 

Oder wie Sisyphos, der der griechischen Sage nach für den Rest seines Lebens den Stein den schweren Berg hochrollen musste.

Aber als Lebensgestalter hältst du oft inne. Du tauchst auf. Und du fragst dich: 

Macht es mich eigentlich glücklich, den Stein auf den Berg zu rollen?

Aber dazu muss man überhaupt erst einmal merken, dass man unter die Oberfläche abgetaucht ist.

Dass das eigene Leben so sehr von meinen Gewohnheiten, Routinen und Verpflichtungen regiert wird. 

All das hat uns so sehr in Besitz genommen, dass wir so oft eine Sache verwechseln.

Gehöre ich meinem Leben?

Oder gehört mein Leben mir?

Du und ich, wir wissen natürlich: Mein Leben gehört mir und ich bin der Bestimmer.

Aber das klappt nur, wenn ich mich nicht von meinen Automatismen vereinnahmen lasse.

Wenn ich auftauche, nachdenke und dann entscheide, wie mein Leben sein soll. Um mich dann in kleinen, bewussten und wachen Schritten in diese Richtung zu bewegen.

Abtauchen ins Leben.

Auftauchen und nachdenken.

Abtauchen und weiter das Leben genießen, weil alles gut ist.

Oder wach bleiben und etwas ändern, bis wieder alles gut ist.

Das Leben besteht aus Abtauchen und Auftauchen.

Wir können nicht die ganze Zeit über der Oberfläche und wach bleiben.

Denn wach zu sein ist mental so viel anstrengender, als unter der Oberfläche so vor uns hinzuschwimmen.

Deswegen brauchen wir die Zeiten unter der Oberfläche. Wir können es gar nicht aushalten, den ganzen Tag voll wach, da und präsent zu sein. 

Aber als Lebensgestalter ist es wichtig, dass du regelmäßig Zeit an der Oberfläche verbringst. 

Um immer wieder zu überprüfen:

  • Ist noch alles gut?
  • Habe ich noch alles, was ich brauche?
  • Bin ich noch in der richtigen Richtung unterwegs?
  • Haben sich Dinge in mein Leben geschlichen, die nicht gut für mich sind?
  • Ist es Zeit, mit alten Dingen aufzuhören und neue zu beginnen?

Diese Fragen stellst du dir, wenn du von deinem Tauchgang zurück bist.

Manchmal ist es nur ein kurzer Check und schon bist du wieder abgetaucht.

Manchmal brauchst du länger, um nachzudenken und zu verstehen, was gerade passiert.

Aber wichtig ist eben, dass du regelmäßig auftauchst und dich achtsam umschaust, was aktuell so los ist.

Es gibt noch einen Grund, warum das regelmäßige auftauchen so wichtig ist.

Manchmal geraten auch versierte Lebensgestalter in einen reaktiven Modus. 

Wo wir nur noch auf das reagieren, was andere tun. 

Wo der eine Ping macht und ich mache automatisch Pong. 

Dein Nachbar verklagt dich und du klagst zurück.

Deine Kollegin ist immer wieder doof zu dir und du lässt dir das nicht gefallen und bist dann halt auch immer doof zu ihr.

Aber als Lebensgestalter darfst du nicht blind reagieren. Sonst gestalten andere durch ihr Verhalten dein Leben und nicht du selbst.

Also immer, wenn dir etwas Doofes passiert, ist der richtige Zeitpunkt aufzutauchen.

Du hältst inne.

Du nimmst einen tiefen Atemzug.

Du überlegst dir, was eigentlich deine automatische, impulsive, unbewusste Reaktion wäre.

Du überlegst dir dann, was dir in dieser Situation eigentlich das Wichtigste ist.

Du holst dir Rat von klugen Menschen, denen du vertraust.

Du überlegst dir, wie du am wahrscheinlichsten das bekommen kannst, was dir am wichtigsten ist.

Erst dann handelst du. Nicht aus der Reaktion heraus. Sondern du gestaltest. Du steuerst. Du lenkst.

Du reagierst nicht einfach blind, sondern du wählst bewusst die deiner Meinung nach beste Möglichkeit aus.

Aber das geht nicht, wenn du abgetaucht bist.

Wenn deine Automatismen und inneren Muster dein Denken und Handeln bestimmen.

Um klug und gestaltend zu reagieren, musst du auftauchen und ein Weilchen wach bleiben.

Du musst die Ruder kurz aus der Hand legen und dich fragen, in welcher Richtung die Insel sich eigentlich befindet, wo die Hängematte, der Schirm und die Piña Colada auf dich wartet.

Wenn du dein Leben gestalten und lenken willst.

Wenn du nicht einfach nur vor dich hinleben willst.

Sondern, wenn du Träume und Ziele hast.

Dann ist es wichtig, dass du regelmäßig aus den Wassern des Alltags auftauchst, dass du aufwachst, dass du dann einen Schritt zurücktrittst.

Und dass du dich und dein Leben mal von oben betrachtest.

Dann ist es wichtig, dass du dich hinterfragst und reflektierst.

Dann ist es wichtig, dass du dir die richtigen Fragen stellst, dass du ehrlich mit dir bist und dir die richtigen Antworten gibst.

Versierte Lebensgestalter tragen sich einen festen, regelmäßigen Termin in den Kalender ein. Vielleicht einmal pro Monat. Mit Erinnerung. Sodass du deinen Termin mit dir nicht übersehen oder vergessen kannst.

Und an diesem Termin stellst du dir dann ein paar kluge Fragen und du nimmst dann vielleicht auch leichte Veränderungen vor, um dein Leben wieder in die richtige Richtung zu lenken.

Oder du berufst eine Sondersitzung mit dir selbst ein, wenn dir das Leben gerade eine Überraschung präsentiert hat, auf die du bewusst und klug reagieren willst.

Als Lebensgestalter ist es wichtig, dass du regelmäßig auftauchst. Um tief einzuatmen und Luft und Klugheit und gute Entscheidungen einzusaugen.

Deswegen … wo ist eigentlich dein Kalender?

Ich wünsche dir was.

Ralf

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