In der Persönlichkeitsentwicklung geht es ja oft um die ICH-Perspektive.
- Was will ICH?
- Was ist MEINE Aufgabe?
- Was kann ICH tun?
- Wen kann ICH um Hilfe fragen?
Ich. Ich. Ich. Ganz schön egozentrisch.
Aber auch logisch.
Denn nur wenn es mir gut geht, kann ich anderen etwas geben. Nur wenn ich Kraft und Liebe für mich selbst habe, kann ich anderen Kraft und Liebe geben.
Deswegen fange ich bei mir an. Beim ICH.
Aber manchmal bleibe ich auch zu lange beim ICH.
Weil ich eine ganz wichtige Sache aus den Augen verliere.
Und das ist, dass Glück und Lebensfreude oft im WIR entstehen.
In der Kooperation. In der Gemeinsamkeit.
Menschen sind soziale Tiere.
Wir brauchen den Kontakt.
Wir wünschen uns Nähe.
Wir wollen uns austauschen.
Aber wir wollen nicht nur Spaß mit anderen Menschen haben. Wir haben auch Verantwortung und Verpflichtungen.
Ich will meinem Partner helfen und unterstützen.
Ich will meine Kinder beschützen und ihnen alles Wichtige für später mitgeben.
Ich will für meine Chefin nützlich sein.
Ich will meine Kollegen unterstützen und ein guter Team-Player sein. Na ja, ich will zumindest kein Arsch sein.
Auf jeden Fall gilt: Auch was meine Verpflichtungen angeht, entsteht das Glück und die Zufriedenheit im WIR.
All das ergibt eben dieses schwierige Spannungsfeld.
Das Spannungsfeld zwischen:
- Was will und was brauche ich?
- Was wollen und brauchen die anderen?
Wenn du nun erwachsen und kraftvoll durchs Leben gehen willst, brauchst du hier eine klare Haltung:
- Was will ich von anderen Menschen bekommen?
- Was bin ich bereit anderen zu geben?
- Was bin ich bereit, dafür auszuhalten?
- Wie weit bin ich bereit, von meinen Vorlieben und Werten abzurücken?
Viele von uns haben diese fundamentalen Fragen für sich selbst nicht geklärt.
Und so sagen wir dann nichts, wenn andere unsere Grenzen überschreiten.
Oder wir bleiben in Situationen, in denen wir ausgenutzt werden, wo das gesunde Geben und Nehmen also nicht mehr funktioniert.
Oder wir bekommen es gar nicht mit, wenn wir andere ausnutzen.
Weil wir hier nicht klar mit uns selbst sind.
Ja, wir Menschen brauchen das Miteinander.
Im Miteinander entsteht das Licht.
Aber auch viel Schatten, in Form von Stress, Enttäuschung und Schmerz. Ja, niemand kann dich so gut verletzen, wie deine Familie oder gute Freunde.
Miteinander bedeutet Licht und Schatten.
Um möglichst viel Licht und möglichst wenig Schatten zu ernten, ist eben diese klare Haltung wichtig.
Dass du klar mit dir selbst bist.
Dass du dir klar darüber bist, dass die anderen ihre eigenen, ganz anderen Wünsche, Erwartungen und inneren Baustellen haben.
Dass du klar mit den Kompromissen bist, die du eingehst.
Dass du klar sagst, wenn dir etwas stinkt.
Klarheit. Bewusstheit. Achtsamkeit. Mit dir. Mit den anderen.
Ja, du merkst, warum Klarheit einer der 3 großen Bausteine für Lebensglück ist.
Und weil es ja gerade in der Weihnachtszeit so gerne in Familien knallt, wünsche ich dir für die Adventszeit ganz viel entspannte und gelassene Klarheit.
Hab eine gute Zeit.
Ralf
Verwandte Beiträge
- Selbstoptimierung: die Gefahren und ein besserer Wachstumsweg
Selbstoptimierung neu denken. Es geht nicht darum, immer besser und perfekter zu werden. Diese drei…
- Tipps für die Kommunikation in deiner Partnerschaft
Hier finden Sie eine Reihe von nützlichen Tipps für die Kommunikation in Ihrer Partnerschaft.
- Was glückliche Paare richtig machen (Christian Thiel)
Zwanzig Rezepte, die helfen können, die eigene Partnerschaft zu verbessern.