Warum du Mitleid aus deinen Gefühlen streichen solltest

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Stell dir vor, du siehst einen alten Mann an einer Kreuzung die Straße überqueren. Er läuft gebückt am Stock, hat einen steifen und unsicheren Gang und einen angestrengten Gesichtsausdruck. Seine müden Augen schauen leer. Er trägt eine volle Tasche und braucht länger über die Straße, als die Fußgängerampel Grün zeigt.

Denkst du dir manchmal:

„Der Arme! Er kann nicht glücklich sein.“

Oder: „Hoffentlich geht es mir mal nicht so, wenn ich alt bin.“?

Dann hast du Mitleid.

Du leidest mit jemandem, den du siehst und der dir hilflos und unglücklich erscheint. Das geht vielen von uns öfter mal so. Aber warum haben wir dieses Gefühl und wieso kommen wir uns selbst dabei so hilflos vor?

Ich möchte dir erklären, wieso Mitleid aufkommt, und dir zeigen, dass es eine Alternative zu dieser Anteilnahme gibt, die viel hilfreicher und weniger belastend ist: Sie heißt Mitgefühl.

Der Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl

Der Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl ergibt sich schon aus den Worten. Mitleid heißt mit-leiden. Du leidest mit der betreffenden Person, du verbindest dich emotional mit ihr und ihrem Leiden. Du versetzt dich selbst in ihre Situation, stellst dir vor, du bist dieser Mann auf der Straße, der schwerfällig laufen kann und alt und erschöpft wirkt – und diese Vorstellung schmerzt dich.

Mitgefühl hingegen heißt mit-fühlen. Du fühlst dich in die Lage der Person hinein, kannst ihr Leiden nachvollziehen, aber aus einer objektiven Sichtweise – du leidest nicht mit, weil du einen emotionalen Abstand zu ihr hast und dich nicht an ihre Stelle setzt und ihren Schmerz selbst leidest. Bezogen auf den Mann an der Kreuzung würde das bedeuten, dass du dich nicht an seine Stelle setzt und dir vorstellst, er zu sein, sondern dass du die Situation von außerhalb wahrnimmst: Da ist eine Person, die alt und gebrechlich ist und nicht so schnell über die Straße kommt. Du hast keine gefühlsmäßige Bewertung dieser Situation in Form von: „Oh je, der arme Mann.“ Dieser emotionale Aspekt ist der Hauptunterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl.

Warum du Mitleid hast und warum es dir schadet

Zunächst schauen wir, welche Gründe es für Mitleid gibt und wie es sich auf dich und den anderen auswirken kann.

Mitleid bekommst du, wenn du eine Person siehst, die Hilflosigkeit ausstrahlt und in einer Situation ist, in der du nicht bist und in der du nicht sein möchtest. Aus Angst, dass dir so etwas widerfahren könnte, oder aus Zuneigung zu dieser Person, weil du sie gerne hast und du nicht möchtest, dass es ihr schlecht geht.

Der Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl ist oft gar nicht so leicht zu merken. Vielleicht kann ich es dir verdeutlichen, indem wir uns die Gründe für Mitleid und Mitgefühl genauer ansehen. Bei der Untersuchung der beiden Gefühle haben sich in sehr vielen Fällen folgende Unterschiede und Anzeichen deutlich herauskristallisiert:

Anzeichen dafür, dass du Mitleid hast:

  • Du bewertest die Situation – oft unbewusst. Du bist froh, nicht in dieser Lage zu sein.
  • Du stellst dich – ebenfalls unbewusst – über diese Person, weil du deine Situation besser empfindest als ihre.
  • Du verbindest dich emotional mit dieser Person und ihrem Leiden. Du machst ihr Leid zu deinem, weil du nicht in ihrer Situation sein möchtest, dir aber vorstellst, wie es wäre, wenn du in dieser Lage bist.
  • Du hast in diesem Moment keine Hoffnung auf Linderung des Leidens.
  • Du fühlst dich hilflos und unfähig, etwas zu tun, weil du dich zu sehr mit der Person und ihrem Schmerz verbindest und dir nichts einfällt, wie du ihre Situation ändern kannst.
  • Du wirst selbst unglücklich und traurig.  

Für die betreffende Person ist dein Mitleid ebenfalls nicht gut. Wenn sie dein Mitleid spürt, fühlt sie sich durch deine Anteilnahme bedauernswert und empfindet ihre Situation als tragisch. Oft belastet sie sich zudem zusätzlich mit dem Gedanken, dass es dir nur ihretwegen schlecht geht.

Wie sich Mitgefühl auswirkt

Schauen wir jetzt mal, welche Anzeichen sich beim Mitgefühl in den Untersuchungen herauskristallisiert haben:

Hast du Mitgefühl, kannst du dich in die Lage der betreffenden Person aus einer objektiven Sichtweise hineinversetzen. Als Außenstehender, der die Lage aus der Entfernung betrachtet, ohne sich gefühlsmäßig mit ihr zu verbinden.

Anzeichen dafür, dass du Mitgefühl hast:

  • Du bewertest die Situation nicht. Du hast keine Gedanken daran, dass du – zum Glück – nicht in dieser Situation steckst und es dir besser geht als dieser Person.
  • Du nimmst Anteil, ohne dich mit dieser Person zu identifizieren. Du kannst dich einfühlen, hältst aber emotional Abstand und betrachtest die Situation objektiv.
  • Du hast Hoffnung, dass man diese Situation ändern und das Leiden lindern kann.
  • Du überlegst, was du tun kannst, um die Lage zu verbessern.
  • Du fühlst dich zuversichtlich, weil du etwas tun und helfen kannst.

Wenn die betreffende Person dein Mitgefühl spürt, fühlt sie sich ernst genommen. Dein Mitgefühl tröstet und ermutigt den anderen und er empfindet seine Lage oft als weniger aussichtslos. Dem anderen kann es besser gehen, weil du ihn unterstützt und Hoffnung hast.

Helfen kannst du nur mit Mitgefühl

Es ist nicht einfach, kein Mitleid zu haben, aber mach dir bewusst, dass du nicht für das Leben anderer verantwortlich bist. Bei hilfsbedürftigen Menschen (wie Kindern und pflegebedürftigen) ist die Situation etwas anders. Da tragen wir als Angehörige und Nahestehende Verantwortung. Aber auch da gilt, dass wir mit Mitgefühl statt Mitleid besser helfen und für sie da sein können.

Es ist auch falsch, zu glauben, dass das Leid kleiner wird, wenn du es selbst auch noch annimmst. Wenn du das Leid des anderen zu sehr an dich heranlässt, kannst du ihm auch nicht sehr gut helfen. Denn im Mitleid hast du nicht die Kraft für sinnvolle Ideen und Weitblick, weil deine Energie in deinem Mitleiden und Unglücklichsein verloren geht.

Wie ist es nun, wenn du statt Mitleid Mitgefühl entwickelst?

Mitgefühl macht dich stark, weil du in einer gewissen Distanz zu dem anderen bleibst. Du schaust weniger emotional auf seine Situation. Dadurch bist du eher in der Lage, zu helfen. Du kannst viel eher das Gefühl vermitteln, dass die Lage nicht aussichtslos ist. In dem Moment, in dem du Mitgefühl zeigst, gehst du schon den ersten Schritt und verminderst das Leid, weil du da bist und die Person ernst nimmst. Und zwar ohne dass du sein Leid zu deinem machst. So kann die Person sich besser fühlen und durch dich nun auch eher ein Licht am Ende des Tunnels sehen.

  • Du tust dem Betroffenen gut, weil du da bist und ihn ernst nimmst, ohne die Situation als ausweglos zu sehen.
  • Du strahlst Hoffnung aus und überträgst sie im besten Falle auf ihn.
  • Du kannst ihm besser helfen, weil du durch die emotionale Distanz zu seinem Leiden Kraft hast, nach Lösungen für sein Problem zu suchen und diese Lösungen anzugehen. 
  • Du belastest dich selbst nicht mit der Traurigkeit, die du im Mitleid annehmen würdest.

Wenn du das nächste Mal einen alten Mann an der Kreuzung siehst, dann bewerte die Situation nicht. Nimm sie wahr, ohne sie zu beurteilen. Dann hast du erfolgreich Mitgefühl. Dann kannst du handeln. Wenn du glaubst, dass der Mann Hilfe braucht, geh hin und frag ihn zum Beispiel, ob du seine Tasche tragen kannst.

Diese Geste hat folgende Auswirkung: Du nimmst ihn und seine Situation ernst und er wird sich vielleicht nicht mehr so alleine fühlen.

Du bietest deine Hilfe an und versuchst damit, die Situation zu verbessern. Entweder er nimmt sie dankbar an, oder er lehnt sie ab – was dann zeigt, dass er kein Problem mit der Situation hat.

Was auch immer geschieht, du hast dein Möglichstes getan, hast Verständnis gezeigt und eine Lösung zur Verbesserung seiner Lage angeboten. Du hast dich zudem von einem schweren, traurigen Herzen verschont, weil du nicht leidest, indem du dir vorstellst, er zu sein, sondern weil du ihn gesehen und überlegt hast, was du tun kannst, um seine Situation zu ändern.

Du siehst, es lohnt sich, den Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl zu kennen und sich für Mitgefühl zu entscheiden.

Wie gehst du mit Mitleid und Mitgefühl um, wo in deinem Alltag lebst du Mitgefühl und mit welchen Menschen oder in welchen Situationen hast du Mitleid? Und wie kann es dir gelingen, dein Mitleid in Mitgefühl umzuwandeln?

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