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Was Journaling ist und wie du startest

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Du liegst abends im Bett. Dein Kopf ist voll. Tausend Gedanken. Sorgen. Ideen. Unerledigtes.

Alles dreht sich im Kreis.

Und du denkst dir vielleicht: „Ich muss das irgendwie sortieren.“

Genau hier kommt Journaling ins Spiel.

Nicht als nettes Hobby. Sondern als Werkzeug, das dir hilft, klarer zu sehen, leichter zu atmen und ehrlicher mit dir selbst zu sein.

Lass mich dir zeigen, was Journaling wirklich ist und wie du damit anfangen kannst.

Offenes Journal mit handgeschriebenem Text und Tasse Tee auf Tisch, Symbol für entspanntes Journaling

Was ist Journaling?

Journaling ist das Niederschreiben deiner inneren Welt.

Nicht: „Heute war ich einkaufen, dann beim Arzt, abends Netflix.“

Sondern: „Was bewegt mich gerade? Was fühle ich? Was verstehe ich noch nicht an mir selbst?“

Der Unterschied zum „klassischen“ Tagebuch ist simpel:

Beim klassischen Tagebuch schreibst du auf, was passiert ist.

Beim Journaling schreibst du auf, was in dir passiert.

Vergleich Tagebuch und Journaling mit Symbolen für äußere und innere Erlebnisse

Es geht um den Blick nach innen. Um Selbstgespräche auf Papier. Um das Sortieren von Chaos.

Journaling ist keine Reportage über deinen Tag. Es ist ein Dialog mit dir selbst.

Neulich erzählte mir jemand: „Ich habe drei Seiten vollgeschrieben und plötzlich wusste ich, warum ich so genervt von meiner Kollegin bin. Es lag gar nicht an ihr.“

Das ist Journaling. Du schreibst und verstehst.

Historisch gesehen haben das übrigens schon viele kluge Köpfe gemacht: Marcus Aurelius, Anne Frank, Virginia Woolf. Sie alle haben ihre Gedanken niedergeschrieben, um sich selbst besser zu begreifen.

Nicht, weil sie perfekt waren. Sondern weil sie wussten: Schreiben schafft Klarheit.

Warum hilft Journaling?

Weil dein Kopf ein schlechtes Archiv ist.

Gedanken kommen. Gedanken gehen. Und viele drehen sich einfach nur im Kreis, ohne irgendwo anzukommen.

Journaling unterbricht diesen Kreislauf.

Wenn du etwas aufschreibst, passiert etwas Magisches: Der Gedanke verlässt deinen Kopf und wird sichtbar. Du kannst ihn anschauen. Bewerten. Verstehen.

Person macht Journaling und hat einen Einfall

Es ist wie aufräumen. Nur nicht im Kleiderschrank, sondern in deinem Inneren.

Aber es geht noch tiefer:

Journaling hilft dir, Muster zu erkennen.

Du schreibst über deinen Ärger im Büro – und merkst nach ein paar Wochen: „Moment, das ist immer montags. Nach dem Wochenende fällt mir der Einstieg schwer.“

Oder du schreibst über deine Selbstzweifel – und stellst fest: „Das kommt immer dann, wenn ich mich vergleiche.“

Journaling-Prozess mit Kopf voller Gedanken, Stift und leuchtender Glühbirne als Symbol für Klarheit

Journaling zeigt dir, was sich wiederholt. Und das, was sich wiederholt, kannst du ändern.

Kann Journaling auch bei ernsteren Themen helfen – wie Ängsten oder Depressionen?

Die Forschung sagt: Ja, es kann unterstützen.

Es gibt Studien, die zeigen, dass expressives Schreiben (eine Form des Journaling) bei Menschen mit Depressionen, Ängsten oder posttraumatischen Belastungsstörungen positive Effekte haben kann. Die Universität von Texas hat herausgefunden, dass regelmäßiges Schreiben über emotionale Erlebnisse das Immunsystem stärken und die psychische Gesundheit verbessern kann.

Aber – und das ist wichtig:

Journaling ersetzt keine Therapie. Es ist ein Werkzeug, kein Wundermittel.

Wenn du merkst, dass es dir wirklich schlecht geht, dann such dir professionelle Hilfe. Journaling kann dich begleiten, aber nicht heilen.

Journaling kann Stress reduzieren

Hier wird es konkret.

Eine Studie der American Psychological Association zeigt: Menschen, die regelmäßig über belastende Ereignisse schreiben, berichten von weniger Grübeln, besserem Schlaf und mehr emotionaler Klarheit.

Icons zeigen Vorteile von Journaling wie weniger Stress, besserer Schlaf und mehr Klarheit

Warum?

Weil Stress oft entsteht, wenn Gedanken und Gefühle unklar bleiben.

Du weißt, dass etwas nicht stimmt. Aber du weißt nicht genau, was. Also bleibt es diffus – und gerade das macht es anstrengend.

Journaling macht das Diffuse konkret.

Du schreibst: „Ich bin gestresst.“ Dann fragst du dich: „Wovon genau?“ Und plötzlich steht da: „Ich habe Angst, dass ich den Ansprüchen meiner Chefin nicht gerecht werde.“

Boom. Jetzt hast du etwas, womit du arbeiten kannst.

Das Harvard Medical School empfiehlt Journaling ausdrücklich als Stress-Management-Technik. Nicht als Luxus. Als praktisches Mittel, um den Kopf zu entlasten.

Aus eigener Erfahrung weiß ich: Es funktioniert nicht immer sofort. Manchmal schreibst du und denkst: „Na toll, jetzt steht mein Chaos halt auf Papier.“

Aber gib dem Ganzen Zeit. Nach ein paar Tagen oder Wochen merkst du: Du verstehst dich besser. Und das allein reduziert schon wahnsinnig viel Stress.

Welche Methoden des Journaling gibt es?

Es gibt nicht „das eine Journaling“.

Es gibt verschiedene Ansätze – und du darfst herausfinden, was zu dir passt.

Mehrere bunte Notizbücher nebeneinander symbolisieren verschiedene Journaling-Methoden

1. Stream of Consciousness (Bewusstseinsstrom)

Du schreibst einfach drauflos. Ohne Punkt und Komma. Ohne Plan. Ungefiltert.

Für wen ist das gut? Für Menschen, die gerne frei denken und sich nicht einengen lassen wollen.

2. Dankbarkeitstagebuch

Du schreibst jeden Tag 3-5 Dinge auf, für die du dankbar bist.

Klingt kitschig? Ist aber wirksam.

Für wen ist das gut? Für Menschen, die zu Negativität neigen und bewusst den Blick auf das Gute lenken wollen.

3. Impuls-Journal

Du bekommst eine Frage oder einen Impuls – und schreibst dazu.

Zum Beispiel: „Was würde ich tun, wenn ich keine Angst hätte?“

Für wen ist das gut? Für Menschen, die Struktur brauchen und nicht einfach „ins Blaue“ schreiben wollen.

4. Bullet Journal

Das ist eine Mischung aus Planer, Tagebuch und kreativem Ausdruck. Du trackst Gewohnheiten, Ziele, Gedanken – alles in einem Notizbuch. Oft sehr visuell mit Symbolen, Farben und kleinen Zeichnungen.

Für wen ist das gut? Für Menschen, die Informationen gerne visuell erfassen und organisiert bleiben wollen.

5. 6-Minuten-Journal

Morgens und abends jeweils 3 Minuten. Feste Fragen wie: „Wofür bin ich dankbar?“ und „Was würde heute großartig machen?“

Für wen ist das gut? Für Menschen, die wenig Zeit haben und trotzdem Struktur in ihren Tag bringen wollen.

Übersicht: Welche Journaling-Form passt zu wem?

Journaling-FormFür wen geeignet?
Stream of ConsciousnessFür Menschen, die gerne frei schreiben und ungefiltert denken
DankbarkeitstagebuchFür Menschen, die bewusst den Blick aufs Positive lenken wollen
Impuls-JournalFür Menschen, die Struktur und konkrete Fragen brauchen
Bullet JournalFür Menschen, die Informationen gerne visuell erfassen und organisiert bleiben wollen
6-Minuten-JournalFür Menschen mit wenig Zeit, die trotzdem Struktur wollen

Bullet Journal Ideen

Falls du dich für ein Bullet Journal entscheidest: Hier ein paar Ideen, was du dort festhalten kannst.

Habit Tracker Welche Gewohnheiten willst du etablieren? Sport, Meditation, mehr Wasser trinken? Male für jeden Tag ein Kästchen – und hake ab, wenn du es getan hast.

Mood Tracker Wie fühlst du dich jeden Tag? Gut, okay, mies? Markiere es mit Farben – und erkenne Muster.

Farbig gestalteter Mood Tracker im Journal zur täglichen Stimmungsreflexion

Monatsübersicht mit persönlichen Highlights Was war schön diesen Monat? Welche kleinen Siege gab es?

To-Do-Listen mit Prioritäten Nicht einfach aufschreiben, was zu tun ist. Sondern markieren: Was ist wirklich wichtig?

Zitate, die dich gerade bewegen Manchmal sagt ein Satz mehr als tausend eigene Worte.

Das Schöne am Bullet Journal: Du gestaltest es so, wie es zu dir passt. Es gibt keine Regeln. Nur deine.

So fängst du mit Journaling an

Okay, jetzt wird’s praktisch.

Du willst anfangen, aber wie?

Frau schreibt mit Stift in Notizbuch und macht Journaling

Schritt 1: Analog oder digital?

Meine klare Empfehlung: Analog.

Warum? Weil Schreiben mit der Hand langsamer ist. Und gerade diese Langsamkeit zwingt dich, bewusster zu denken.

Außerdem: Auf dem Handy oder Laptop lauert immer eine Ablenkung. Eine Nachricht. Eine E-Mail. Ein Tab, den du noch offen hast.

Ein Notizbuch ist ruhig.

Schritt 2: Wähle ein Notizbuch, das dir gefällt

Klingt banal, ist aber wichtig.

Wenn du dein Journal gerne in die Hand nimmst, schreibst du öfter. Punkt.

Schritt 3: Nimm dir Zeit, aber nicht zu viel

Du brauchst keinen perfekten Moment. Du brauchst 10 Minuten.

Morgens nach dem Aufstehen. Abends vor dem Schlafen. Mittags in der Pause.

Such dir eine Zeit, die zu dir passt – und mach es zur Routine.

Journaling-Zeiten im Tagesablauf mit Symbolen für Morgen, Mittag und Abend

Schritt 4: Stell dir gute Fragen

Falls du nicht weißt, was du schreiben sollst, hier ein paar Impulse:

  • Was hat mich heute innerlich bewegt?
  • Worüber habe ich heute nachgedacht – immer wieder?
  • Was würde ich meinem jüngeren Ich heute sagen?
  • Wovon will ich mehr in meinem Leben?
  • Was belastet mich gerade und warum?

Diese Fragen helfen dir, nicht nur an der Oberfläche zu bleiben.

Liste mit Fragen als Impulse für Journaling

Schritt 5: Lass Perfektion draußen

Dein Journal ist kein Aufsatz. Es muss nicht schön sein. Nicht fehlerfrei. Nicht Instagram-würdig.

Es darf chaotisch sein. Durchgestrichen. Voller Gedankensprünge.

Wichtig ist nur: Es ist ehrlich.

Häufige Fragen zum Journaling

Wie oft sollte man journalen?

So oft, wie es sich für dich richtig anfühlt.

Manche schreiben täglich. Manche nur, wenn sie das Bedürfnis danach haben.

Wichtig ist nicht die Häufigkeit. Sondern die Ehrlichkeit.

Ist digitales Journaling genauso effektiv?

Es kann funktionieren aber für die meisten ist analog besser.

Warum? Weil Schreiben mit der Hand dich mehr ins Spüren bringt. Und weil du keine Ablenkungen hast.

Wenn du digital schreibst: Mach dein Handy oder deinen Laptop offline. Nur du und deine Gedanken.

Eine Person schreibt in Notizbuch, die andere Person auf Computer - Gegenüberstellung analoges Journaling und digitales Journaling

Was tun bei Schreibblockade?

Schreib einfach: „Ich weiß nicht, was ich schreiben soll.“

Und dann schreib weiter: „Vielleicht, weil…“

Meistens kommen die Gedanken, sobald du anfängst.

Der Trick ist: Nicht auf den perfekten Moment warten. Sondern einfach anfangen.

Und jetzt?

Jetzt hast du alles, was du brauchst.

Ein Notizbuch. Einen Stift. 10 Minuten Zeit.

Hand schreibt mit Stift in Journal

Fang einfach an.

Nicht perfekt. Einfach echt.

Ich wünsche dir heute ein bisschen mehr Klarheit. Und den Mut, ehrlich mit dir selbst zu sein.

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Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Journaling stammen unter anderem von:

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