Eines Tages stand die Hoffnung vor dem Schalter des Fundbüros.
„Hier sammeln Sie doch Dinge, die verloren wurden, richtig?“ fragte die Hoffnung.
Der Mann am Schalter nickte.
„Gut, dann bin ich hier richtig – man hat mich verloren.“
„Aber“, sagte der Mann am Schalter, „es kommen nicht viele Menschen ins Fundbüro.“
„Selbst dann nicht, wenn sie etwas vermissen?“
„Selbst dann nicht.“
„Obwohl alle wissen, dass Verlorenes hier aufbewahrt wird?“
„Ja, obwohl sie das wissen.“
„Aber warum denn nicht?“, fragte die Hoffnung.
„Tja“, sagte der Mann, „das liegt wahrscheinlich daran, dass die Menschen die Hoffnung verloren haben, dass jemand das Verlorene abgeben wird.“
Von Tania Konnerth aus ihrem Buch Aus der Schatzkiste des Lebens
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