Beim Mind Mapping notierst du deine Gedanken nicht wie üblich hinter- oder untereinander. Anstelle dessen schreibst u das Hauptthema deinr Notizen auf die Mitte des Blattes und notierst deine Gedanken als Schlüsselwörter auf Linien, die von der Mitte des Mind Maps ausgehen. Dadurch entsteht eine bildhafte Darstellung deiner Gedanken, also so etwas wie eine Gedankenkarte.
Ein Beispiel Mind Map erstellen
Siehe auch:
Anhand eines Beispiel-Mind Maps werden wir dir hier zeigen, wie ein Mind Map entsteht. Du kannst so die verschiedenen Schritte und Prinzipien kennen lernen , die dabei zur Anwendung kommen. Dazu werden wir in vier Schritten ein Mind Map über das Thema “Notizen” erstellen.
Eine Bemerkung vorweg
Dein Mind Map muss keinen künstlerischen Anforderungen genügen oder besonders akkurat gezeichnet sein. Wenn du deine Ansprüche zu hoch schraubst, behinderst du dich damit selbst. Es geht auch nicht darum, dass andere Menschen mit deinen Mind Maps etwas anfangen müssen. Ein Mind Map ist ein persönliches Werkzeug, dass dir ganz persönlich dabei helfen soll, deine Gedanken zu ordnen.
In vier Schritten zu einem gelungenen Mind Map
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- Schritt: Das zentrale Thema aufschreiben Du beginnst ein Mind Map immer, indem du dein zentrales Thema in die Mitte eines leeren Blatt Papiers schreibst.
- Schritt: Schlüsselwörter sammeln Dann sammelst du so viele Wörter, wie dir zu einem Thema einfallen und konstruierst damit dein erstes Mind Map.
- Schritt: Oberbegriffe finden und die Schlüsselwörter einsortieren Um Ordnung in deine Gedanken zu bringen, suchst du Überbegriffe und sortierst deine Schlüsselwörter unter diese Überbegriffe ein.
- Schritt: Mind Maps verfeinern Zum Schluss feilst du noch ein wenig an deinem Mind Map, damit du es auch nach einiger Zeit noch verstehen kannst.
Eine Beispiel Mind Map
Hier ein Anwendungsbeispiel, wie du mit Hilfe dieser 4 Schritte selbst eine Mind Map erstellen kannst. Eine Mind Map zum Thema “Motivationsschreiben”. Hier kannst du dir die Beispiel Mind Map herunterladen:
Sie werden mit der Zeit Ihren eigenen Stil entwickeln
Wenn du mit dem Mind Mapping vertraut bist und es bereits einige Zeit einsetzt, wirst du deinen eigenen Stil entwickeln. Vielleicht schreibst du deine Gedanken dann von Beginn an unter entsprechende Oberbegriffe und ziehst so den zweiten und dritten Schritt zusammen. Experimentier herum und finde die für dich passende Vorgehensweise. Jeder benutzt Mind Maps anders und jeder hat eine eigene Art. Um das Mind Mapping jedoch zu erlernen, macht es zunächst Sinn, nach der vorgeschlagenen Vorgehensweise vorzugehen.
Mind Maps erstellen – Schritt 1
Als erstes nimmst du dir ein leeres weißes DIN A4 oder DIN A3 Blatt und legst es quer (!) vor dir hin. Später kannst du dir auch noch größere Blätter nehmen, wenn du richtig große Mind Maps erstellen willst.
Beginn mit dem zentralen Thema in der Mitte
Tipp
Du kannst das zentrale Thema z.B. auch zeichnen oder irgendwo ein passendes Bild ausschneiden und in die Mitte des Blattes kleben oder es einfach zeichnen.
Du fängst damit an, dass du genau in die Mitte des Blattes dein zentrales Thema schreibst – in unserem Beispiel ist das das Wort “Notizen”. Schreib dieses Wort nicht zu klein und male einen Kreis oder eine Wolke um das Wort in der Mitte, damit auf den ersten Blick deutlich ist, welches Wort das zentrale Thema beschreibt.
Male Linien – die sogenannten Hauptäste – an das Thema in der Mitte
Nun malst du noch einige Linien an die Wolke oder den Kreis in der Mitte. Diese Linien, die also direkt von dem Hauptthema abgehen, heißen Hauptäste. Für unser Beispiel sieht das dann so aus:
Mind Maps erstellen – Schritt 2
Kommen wir nun zu Schritt 2.
Finde Schlüsselwörter und schreib sie auf
Auf die Linien malst du nun alle Schlüsselwörter, die dir zum Thema “Notizen” einfallen. Wenn du keinen Ast mehr übrig hast, dann zeichne einfach einen neuen Ast an die Mitte. Du kannst auch einen neuen Ast an einen anderen Ast malen, wenn dir zu einem Hauptastbegriff weitere Begriffe einfallen.
Nur Schlüsselwörter und keine ganzen Sätze
Du sammelst beim Mind Mapping nur Schlüsselwörter und schreibst keine ganzen Sätze oder Satzfragmente auf. Schlüsselwörter sind Substantive, Adjektive und Verben. Dieses Vorgehen spart Zeit und fokussiert deine Gedanken auf das Wesentliche. Du brauchst dabei nicht zu befürchten, dass das Verständnis verlorengeht. Du wirst im nachhinein mit deinen Schlüsselwörtern genau wieder das assoziieren, was du beim Schreiben im Kopf hattest.
Mach dazu einmal einen Versuch:
Such dir aus einem Fremdwörterlexikon ein dir unbekanntes Wort heraus und schreib es in die Mitte eines leeren Blatt Papiers. Nun zeichnest du einige Hauptäste ein und notierst auf diesen Hauptästen einzelne Schlüsselwörter, die du aus der Bedeutung, die du im Fremdwörterlexikon gefunden hast, ableitest. Leg dann das kleine Mind Map für ein paar Tage fort. Wenn du nach einer Woche (oder auch später) wieder darauf schaust, wirst du dich ganz bestimmt an die Bedeutung des Fremdwortes durch deine Aufzeichnungen erinnern.
Wichtig: möglichst viele Wörter aufschreiben
In der Anfangsphase geht es vor allem darum, so viele Begriffe wie möglich auf die Äste deines Mind Maps zu schreiben. Alles, was du an diesem Zeitpunkt aufschreibst ist richtig und wichtig. Lass deine Gedanken wandern. Schreibe alles auf, was dir einfällt, jedes Wort kann dir zu neuen Assoziationen verhelfen. Zensiere nicht – Wörter wegstreichen kannst du später immer noch.
Zeichne Bildchen und Symbole an die Äste
Du kannst dein Mind Map auch durch kleine Zeichnungen ergänzen. Das ist besonders gut, wenn dir nichts mehr einfällt – dann kritzel einfach ein bisschen auf dem Papier oder male ein kleines Bild zu einem der Schlüsselwörter. Es kommt hier nicht auf die Qualität der Bildchen an. Wenn du Strichmännchen, Pfeile oder andere kleine Symbole in dein Mind Map einzeichnest, beziehst du die rechte Gehirnhälfte stärker mit ein und entspannst dich gleichzeitig. Dadurch kommst du zu kreativeren Gedankengängen.
Regeln beim Mind Mapping
Beim Mind Mapping ist fast alles erlaubt. Es gibt nur einige wenige Regeln:
- Auf einen Ast schreibst du bitte nur jeweils ein einziges Schlüsselwort, nicht zwei oder mehr.
- Schreib in großen Druckbuchstaben.
- Die Äste müssen miteinander verbunden sein. Jeder Begriff soll an irgendeinem anderen angehängt werden.
- Falls du tatsächlich einmal unverbindbare Begriffe findest, solltest du ein zweites Mind Map eröffnen, denn dann kann es sich um ein neues Thema handeln.
- Verwende ausschließlich Hauptwörter, Eigenschaftswörter und Tätigkeitswörter. Alle anderen Wörter sind in einem Mind Map überflüssig.
Eigenes Mind Map zur Übung erstellen
Mache nun einmal ein eigenes Mind Map zum Thema NOTIZEN und vergleiche es dann mit diesem hier.
Mind Maps erstellen – Schritt 3
Nun hast du eine Menge Schlüsselwörter gesammelt. Die stehen recht unstrukturiert auf verschiedenen Ästen deines Mind Maps – ein ziemliches Chaos vermutlich.
Nun werden die Schlüsselbegriffe sortiert
Was machst du nun damit? Du erstellst eine Ordnung. Dafür nimmst du ein neues Blatt Papier und schreibst wieder in die Mitte das zentrale Thema – im Beispiel ist das das Wort “Notizen”. Und daran zeichnest du wiederum einige Hauptäste.
Suche Oberbegriffe für deine Schlüsselwörter
Auf die Hauptäste kommen nun Oberbegriffe. Du hast durch das erste Mind Map einen guten Überblick über dein Thema bekommen, so dass du relativ leicht geeignete Oberbegriffe finden wirst.
Zu jedem Oberbegriff kannst du dann mit weiteren Zweigen die dort passenden Wörter anhängen – du erhältst so eine systematische Baumstruktur, die nach Themen oder Schwerpunkten sortiert ist. In unserem Beispielfall wären die folgenden Oberbegriffe zum Thema Notizen denkbar: Zweck, Art und Probleme. Und hieran hängst du dann weitere Begriffe und ggf. an diese auch wieder andere Begriffe.
Was sind nützliche Oberbegriffe?
Tipp
Stellen dir deien eigenen Vorrat an allgemeinen und immer wieder verwendbaren Oberbegriffen zusammen.
Fast immer eignen sich folgende Oberbegriffe, um eine Struktur in ein Thema zu bekommen: Zweck, Einsatzgebiet, Probleme, Lösungen, Beispiele etc. Du kannst aber auch die sogenannten sechs W-Fragen als Hauptäste nehmen: Was? Wer? Wann? Wo? Warum? Wie?. Entscheidend ist allein, dass du die Struktur deines Mind Maps verstehst. Du sollst schließlich mit den Aufzeichnungen etwas anfangen können. Vielleicht brauchst du auch gar keine Struktur und es reicht dir, die einzelnen Äste unsortiert wild wuchern zu lassen. Wie sortiert du dein Mind Map brauchst, liegt auch an dem jeweiligen Verwendungszweck.
Mind Maps von Beginn an strukturieren
Wir hatten es bereits zu Beginn gesagt: die Aufteilung von Schritt 2 und 3 dient vor allem der Übung für Einsteiger. Geübtere können ihre Mind Maps auch schon von Beginn an strukturieren, wenn du z.B. gleich Oberbegriffe im Kopf hast. Bei völlig neuen Themen fällt das nicht immer leicht. Wenn du von Anfang an mit Oberbegriffen auf den Hauptästen arbeitest, achte aber darauf, dass du dennoch offen für Schlüsselwörter bleibst, die nicht unter deine Oberbegriffe fallen. Sonst gehen dir vielleicht wertvolle Gedanken und Verknüpfungen verloren. Du kannst dafür immer einen Zweig “Sonstiges” eröffnen.
Mind Maps erstellen – Schritt 4
Mind Maps lassen sich noch verbessern, indem wir unsere Schlüsselwörter gut auswählen und indem wir unsere Mind Maps erweitern.
Ein Wort zu den Schlüsselwörtern
Jeder Schlüsselbegriff hat für dich persönlich eine ganz eigene Bedeutung. Du verbindest mit jedem Begriff ganz bestimmte Dinge, während dasselbe Wort für andere Menschen eine ganz andere persönliche Bedeutung haben mag. Genau aus diesem Grund können wir mit den Mind Maps anderer Leute nicht viel anfangen. Im 4. Schritt geht es vor allem darum, dass aber auf jeden Fall du selbst auch später noch etwas mit deinem Mind Map anfangen kannst.
Überprüfe die Schlüsselbegriffe
Wenn du dein Mind Map auch später noch verstehen willst, solltest du Schlüsselwörter, die du in deinem Mind Map verwendest, ein bisschen sorgsamer auswählen. Du solltest unbedingt Schlüsselwörter verwenden, die auch in der Zukunft für dich noch die gleiche Bedeutung haben wie heute. Überprüfe also immer, ob es vielleicht einen Begriff gibt, der für einen Ast noch besser passen würde, so dass du die Bedeutung hinter dem Schlüsselwort auch in drei Wochen, drei Monaten und drei Jahren noch verstehst. Frage dich z.B.: “Wird mir dieses Schlüsselwort auch in drei Monaten noch die Geschichte erzählen, die ich heute damit verbinde?”
Mach dich aber auch nicht verrückt
Tipp
Schau dir deine Mind Maps nach ein paar Tagen, Wochen und Monaten immer mal wieder an und schreibe notfalls einfach ein paar neue Äste hinzu, mit denen du die einzelnen Begriffe verständlicher machst.
Eines aber ist wichtig: Du solltest dich nun nicht verrückt machen aus der Angst heraus, nicht die “richtigen” Schlüsselwörter zu finden. Im Normalfall ändert sich unser Sprachgebrauch über die Zeit nicht so gravierend, dass du irgendwann mit deinen Mind Maps vielleicht gar nichts mehr anfangen kannst. Die Schlüsselwörter sorgsam auszuwählen gilt z.B. vor allem bei Mind Maps, in denen du ein spezielles Wissen verarbeitest, das du möglicherweise später nicht mehr so genau beherrschst oder für Begriffe, die sehr kurzlebig sind. Denke auch daran, dass du nicht alle Mind Maps auch später noch bis ins letzte Detail verstehen können musst, weil es vielleicht momentane Aufzeichnungen sind oder es sich nur eine Ideenskizze handelt. Überlege dir deshalb beim Erstellen, was du eigentlich mit deinen Mind Maps vorhast.
Mind Maps erweitern
Wenn du es nicht bereits während der Erstellung deines Mind Maps getan hast, kannst du im Nachhinein noch Bildchen und Skizzen in dein Mind Map einfügen. So wird dein Mind Map noch eindeutiger und sieht am Ende vielleicht wie ein kleines Kunstwerk aus. Genieße das Erstellen von Mind Maps – du kannst hier wieder mit der Freude eines Kindes mit Farben und Bildchen spielen und dich an dem Ergebnis erfreuen.
Nutze Pfeile und andere Symbole
Du kannst im Nachhinein auch Verbindungspfeile zwischen einzelnen Ästen ziehen, um bestehende Zusammenhänge noch klarer zu machen. An sehr wichtige Schlüsselwörter kannst du z.B. ein Ausrufezeichen machen, an offene Punkte ein Fragezeichen usw.
Falls du noch mehr Infos zum Thema Mindmapping haben möchtest, dann lies auch unseren Beitrag über die Vorteile des Mindmappings.
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