Vor einiger Zeit errichtete eine weiser Abt ein Kloster mitten im Wald. Bevor die Regenzeit einsetzte, stoppte er die Bauarbeiten und schickte all die Arbeiter nach Hause.
Wenige Tage später kam ein Besucher vorbei. Er sah das halbfertige Gebäude und fragte: „Sag, wann ist das Kloster fertig?“
Der antwortete: „Das Kloster ist fertig.“
„Aber, wie kann das sein?“ rief der Besucher. „Das Kloster hat kein Dach, keine Fenster und keine Türen. Überall liegt Holz herum und Bauschutt. Soll das denn alles so bleiben?“
Er hielt den Abt für verrückt.
Der Alte aber lächelte und sagte: „Was getan wurde, ist fertig.“
Und er schritt davon, um zu meditieren.
Gefunden in Die Kuh, die weinte von Ajahn Brahm,
nacherzählt und umgeschrieben
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