Den Neid hinter sich lassen – eine Frage des Blickwechsels!

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In den vergangenen Wochen hat das hässliche Thema Neid direkt zweimal meinen Weg gekreuzt und mich selbst blass vor Neid werden lassen.

Zunächst vertraute mir ein Freund an, dass er oftmals auf andere neidisch ist, die besser bezahlt werden und einen – scheinbar – spannenderen Job haben. Und dann entdeckte ich, vielleicht von diesem Gespräch wachgekitzelt, in mir selbst auch Gefühle des Neids auf die Erfolge und Fähigkeiten anderer. Ich fühlte dieses brennende Gefühl in meiner Brust, die aufkommende Unruhe und die nagende Frage, was ich bloß an mir verändern könnte, um auch so zu sein wie die Beneideten.

Die Entstehung von Neid durch den „Blick auf die anderen“

Dabei entsteht der Neid meiner Beobachtung nach auf eine sehr einfache Weise: Man sieht oder hört etwas, was man bewundert und auch gerne hätte. Dann blickt man auf sich und sieht den eigenen Mangel. Man vergleicht also. Oft sucht man dann zusätzlich Gründe dafür, warum man das Ersehnte bisher nicht bekommen konnte: Widerspricht es den eigenen Wertvorstellungen, so unverfroren wie andere danach zu greifen? Hat man nicht die notwendigen Fähigkeiten und Talente? Oder waren die Umstände schlicht ungünstig oder sogar das Schicksal einem nicht wohlgesonnen? Ganz gleich, welche Gründe man findet: Am Ende ist man unzufrieden mit sich und der Welt.

Diesen Prozess, auf andere zu schauen, nenne ich den „Blick auf den anderen“. Es erzeugt das Gefühl von Unzufriedenheit und als Folge den Neid. Im schlimmsten Fall „erkennt“ man sich dadurch als einen „Versager“ und schämt sich zusätzlich noch für das gesellschaftlich verpönte, aber weit verbreitete Gefühl des Neids.

Dabei liegt dem „Blick auf den anderen“ ein ungleicher Vergleich zugrunde. Ein Vergleich, bei dem man einfach nicht gut abschneiden kann. Wir schießen uns hier selbst in den Fuß, weil wir schlicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Da wir auf etwas bei dem anderen schauen, was wir bewundern oder besonders finden, ist dies automatisch auch etwas, was wir nicht in gleichem Maße haben. Meist ist es sogar etwas, was wir gerade in besonderem Maße entbehren. Der „Blick auf den anderen“ wirkt also wie ein Vergrößerungsglas, das unseren eigenen Mangel riesig erscheinen lässt.

Im Prinzip ist das ganz so wie bei einer Werbung: Wir sehen die strahlend weißen Zähne eines glücklichen, durchtrainierten, jungen Mannes an einem Palmenstrand. In seinem Arm lehnt eine verführerisch lächelnde, attraktive, junge Frau und unser Gehirn geht auf die Suche nach dem Grund für all dieses Glück. Die Werbung macht es uns scheinbar ganz leicht, indem sie uns die angebliche Lösung groß und fett auf ihren Plakaten gleich mitsuggeriert: die Zigarette, das neue Sportgetränk oder sonst ein käufliches Gut. In jedem Fall kommen wir ganz automatisch zunächst einmal zu dem Schluss, dass uns etwas zu unserem Glück fehlt.

Aber zurück zu dem „Blick auf den anderen“ und dem Neid: Schließe ich die Augen und stelle mir das Beziehungsverhältnis zwischen mir und der Person, auf die ich neidisch blicke, bildlich vor, so erhalte ich die nebenstehende Darstellung: Ich selbst erscheine darin kleiner als mein Gegenüber, zu dem ich wie ein Kind zu einem Erwachsenen aufschaue.

Die Skizze macht deutlich, in welch fatale Lage man sich selbst bringt, wenn man so auf andere – und indirekt auf sich – schaut. Man erzeugt nicht nur das Gefühl des Neids, sondern erschafft auch gleich das Gefühl, man selbst wäre kleiner, weniger wichtig und kompetent als der andere. Innerlich wird man dabei ansatzweise zu einem hilflosen Kind und verliert für den Moment so den Zugang zu einem Teil seiner Ressourcen als erwachsener Mensch.

Ein Experiment zum Nachvollziehen

Um das noch besser nachvollziehen zu können, möchte ich Sie zu einem kleinen Experiment einladen. Anschließend folgt dann eine Übung, die Ihnen hilft, den Neid zu überwinden. Es ist aber sinnvoll, zunächst das Experiment zu machen, um den Unterschied wahrzunehmen und nachzuvollziehen, was man sich durch den „Blick auf den anderen“ immer wieder antut.

  1. Drucken Sie sich das Bild aus oder skizzieren Sie es kurz auf einem leeren Blatt Papier.
  2. Denken Sie nun an jemanden, den Sie beneiden, weil er etwas hat, was Sie nicht haben, und stellen Sie sich vor, diese Person wäre die blaue Figur.
  3. Verstärken und konkretisieren Sie das Ganze, indem Sie um die Krone der blauen Figur herum all das für Sie Begehrenswerte, das der andere hat, aufschreiben – seien dies Besitztümer, Eigenschaften, Beziehungen etc.
  4. Berühren Sie mit Ihrem Finger nun die kleine rote Figur, um sich besser in diese hineinversetzen zu können, wie sie auf die große Figur schaut.
  5. Spüren Sie nach, wie Sie sich jetzt als rote Figur fühlen, und notieren Sie dies in zwei, drei Stichworten.

Sollte dies Experiment Sie kaltlassen, dann beglückwünsche ich Sie! Dann gehören Sie zu einem der wenigen glücklichen Menschen, die so zufrieden mit sich und ihrer Situation sind, dass sie für Neid relativ immun sind. Sollte sich aber in Ihnen ein Gefühl von Neid oder auch nur eine innere Unruhe entwickelt haben, dann lege ich Ihnen folgende Übung ans Herz, die in meinen Coachings schon oftmals für einen Aha-Effekt bei meinen Klienten gesorgt hat.

Den Neid auflösen mit dem „Blick auf das Eigene“

Die Auflösung des Neidgefühls und all der Begleiterscheinungen, wie z. B. Unzufriedenheit, Unruhe, Orientierungslosigkeit und Scham, besteht in der Umkehrung der Blickrichtung: Statt auf den anderen und dessen „Reichtum“ zu blicken, wendet man seinen Blick auf sich und das, was man selbst kann und hat. Dies nenne ich: den „Blick auf das Eigene“ richten.

Vielleicht erscheint einem dies Eigene im Vergleich zu den Leistungen und Gütern der anderen zunächst gering. Aber wenn man sich beharrlich auf auch noch so kleine eigene Erfolge und Qualitäten konzentriert, dann vergeht der Neid bald. Wesentlich ist dabei, sich nicht mehr mit anderen zu vergleichen, also mit dem Blick bei sich zu bleiben und gar nicht erst auf andere zu blicken. Denn beim Vergleich misst man das Eigene noch immer an einer fremden Messlatte. Und statt den Stolz und die guten Gefühle, die den „Blick auf das Eigene“ begleiten, wahrzunehmen und wirken zu lassen, geht man dann wieder in den kleinmachenden Vergleich.

Um den „Blick auf das Eigene“ zu richten, sind alle Fragen nach eigenen positiven Gütern, Fähigkeiten, Beziehungen, Erfolgen etc. hilfreich. Also Fragen, die Ihnen Ihr Eigenes bewusst machen und Sie stolz und zufrieden stimmen. Hier eine Auswahl, die Sie in der folgenden Übung nutzen können:

  • Was habe ich im Leben schon alles erreicht?
  • Was sind meine besonderen Fähigkeiten?
  • Was macht mir besonders Spaß und begeistert mich?
  • Wo bin ich meiner inneren Stimme schon einmal – und wenn auch nur für kurze Zeit – gefolgt und meinen eigenen Weg gegangen?
  • Was sind meine „Schätze“ (Qualitäten, Erinnerungen, Güter, Beziehungen), auf die ich stolz bin oder die mich erfüllen und glücklich machen?

Eine Übung gegen Neid 

Um diesen „Blick auf das Eigene“ wiederum deutlich erfahrbar zu machen, lade ich Sie nun abschließend zu einer Selbstcoachingübung ein, die in Ihnen statt Neid ein angenehmes Gefühl von Kompetenz und Stolz weckt. Die nebenstehende Zeichnung symbolisiert dabei Sie, wie Sie den „Blick auf das Eigene“ richten:

  1. Drucken Sie sich dazu die zweite Zeichnung aus oder skizzieren Sie diese auf einem leeren Blatt Papier.
  2. Gehen Sie die oben stehenden Fragen zu Ihren Ressourcen durch und notieren Sie für das, was Ihnen als Antwort einfällt, passende Stichworte in die gelben Kreise der Zeichnung. Diese stellen Ihr Eigenes, Ihre inneren wie äußeren „Schätze“ dar.
  3. Falls dabei eine oder mehrere Blasen leer bleiben, malen Sie z. B. eine Truhe als Symbol für einen noch geheimen eigenen Schatz hinein. Falls Sie mehr notieren möchten, zeichnen Sie einfach noch weitere Kreise hinzu.
  4. Berühren Sie nun wieder die rote Figur mit Ihrem Finger und richten Sie Ihren inneren Blick auf all diese Schätze. Spüren Sie nach, wie es sich anfühlt, von diesen Schätzen umgeben zu sein.
  5. Spüren Sie diesem Gefühl weiter nach: Wo fühlen Sie es im Körper? Wie genau fühlt es sich an – vielleicht fällt Ihnen dazu ein Bild ein? Was begleitet das Gefühl noch an weiteren Gefühlen, Körperwahrnehmungen oder Gedanken? Und genießen Sie es!
  6. Um sich später leichter an dieses Gefühl zu erinnern und in Momenten hochzuholen, in denen sich der Neid wieder meldet, ist es hilfreich, sich einen „Anker“, eine Erinnerungsstütze, zu suchen: Legen Sie sich dafür z. B. eine kleine Krone aus Papier ins Portemonnaie, die Sie immer wieder daran erinnern soll.

Ein zusätzlicher Tipp zur Verstärkung:

Sie können diese Übung noch verstärken, indem Sie die Stichworte auf Zettel notieren und in einem Kreis um sich herum legen, statt sie auf das Bild zu notieren. Stellen Sie sich dann in die Mitte des Kreises und schauen Sie auf Ihre Fülle, die Sie umgibt. Machen Sie von dort bei Schritt 5. weiter.

Versuchen Sie es doch einfach selbst einmal – Sie brauchen nur etwa fünf Minuten! Und gerade dann, wenn Sie sich ein bisschen davor scheuen, wird es Ihnen wahrscheinlich unerwartet guttun. Solch eine anfängliche Scheu ist oft ein Anzeichen, dass dies gerade ein Thema für Sie ist. Das habe ich auch immer wieder in meinen Coachings beobachtet:

„So eine lächerliche kleine Übung bringt mir doch nichts!“, erinnere ich mich an die Worte einer meiner letzten Klientinnen. Und umso größer war ihre Überraschung, als sie sich dann schließlich die wenigen Minuten Zeit genommen hatte und tatsächlich ihre eigene Fülle vor sich liegen sah. „Das war ein tolles Erlebnis, seine eigenen Qualitäten so um sich zu sehen und zu fühlen!“, berichtete sie mir anschließend freudestrahlend.

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