Dieses Thema heute ist mir wichtig. Warum?Â
Weil ich selbst so unzählige Male darüber gestolpert bin.Â
Bis ich es endlich begriffen habe.
Vielleicht ist der Gedanke ja für dich heute eine Abkürzung.Â
Also … wenn wir uns etwas vornehmen, dann machen wir normalerweise als Erstes einen Plan.
Ich will mehr Bewegung in meinen Alltag bringen, also nehme ich mir vor, 3 X die Woche mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren.
Check. Aufgabe erledigt. Ist ja wohl ein Selbstläufer.
Richtig? Falsch?Â
🙋♀️
Genau, du hast es schätzungsweise selbst schon 1000 Mal erlebt.Â
Pläne sind einfach. Das Umsetzen der Pläne erstaunlich schwierig.
Aber trotzdem ist es bei Vorsätzen unsere instinktive Reaktion, erst einmal zu überlegen, wie wir unser Vorhaben umsetzen können.
Dann planen wir.
Um meine Wohnung zu entrümpeln, muss ich:Â
- Das Wohnzimmer entrümpeln.
- Die Küche von unnützem Zeugs befreien.
- Den Dachboden aufräumen und allen alten Quatsch wegwerfen.
- Und und und.
Du hast einen Plan gemacht.
Und jetzt sind aber schon 6 Monate vergangen, seit du deinen Plan gemacht hast.
Aber, oh Wunder. Der Fortschrittsbalken zeigt erst 8 %.
Woran liegt das jetzt?
Hast du eine Idee?
Genau: Es gibt Gegenkräfte.Â
- Unser Alltag ist voll.Â
- Es ist immer so viel zu tun.Â
- Meine Tante hat sich den Fuss gebrochen und da musste ich bei den Einkäufen helfen.
- Eigentlich will ich mich von meinem Zeug auch nicht trennen, hey, die ganzen schönen alten Fotos.
Also Mama von vorne. Mama von hinten. Mama vor dem Berg. Mama am Strand. Mama vor dem Haus.
Also die ganzen schönen Fotos, die kannst du doch nicht alle wegwerfen.
Also tust du es nicht. Und dein Projekt bleibt unvollendet. Obwohl du einen Superplan hattest.
Wir tun es nicht, weil es Gegenkräfte und Widerstände gibt.
Es gibt also lauter Gründe, warum wir es nicht tun können oder wollen.
Und in diesen Dingen liegt dann auch die Lösung für dein Dilemma.
Normalerweise fragen wir uns:Â
Was muss ich alles tun und erledigen, um mein Vorhaben umzusetzen?
Aber die Antwort auf diese Frage ist erstaunlich oft offensichtlich und bedarf gar keines detaillierten Plans.
Eine viel bessere Frage ist:
Warum habe ich es bisher noch nicht einfach getan?
Was sind die Widerstände?
Was sind die Blockaden?
Was sind die Gegenkräfte?
Denn in den Widerständen spielt die Musik. Nicht in den Planungspunkten, wie:
- Kartons besorgen
- Anhänger leihen
- Deponie-Öffnungszeiten recherchieren
Das sind alles notwendige, aber offensichtliche Punkte.
Die Musik spielt in deiner Unfähigkeit Dinge loszulassen. In dem Schmerz, wenn du dich von etwas trennen sollst. In der Angst, es hinterher zu bereuen.
Und wenn du diese Widerstände geklärt und überwunden hast. Dann wirst du einfach und leicht das tun, was getan werden muss.
Und damit komme ich auch zum wichtigsten Learning, zum wichtigsten Punkt hier.
Wenn du dir etwas vornimmst, frage dich nicht, was alles getan werden muss.
Frage danach, warum du es noch nicht getan hast.
Der Weg zum Glück führt nicht über die offensichtlichen Punkte, die es zu erledigen gilt.Â
Der Weg führt über die Gründe, warum es dir schwerfällt, das Notwendige zu tun.
Der Weg führt über deine Widerstände, über die Gegenkräfte, über die Blockaden.
Das Problem ist, dass wir am Anfang eines Projekts oder eines Vorsatzes oft sagen:
Das wird doch einfach. Die Schritte sind einfach. Ich werde es einfach tun.
Wir sind also optimistisch. Wir sind positiv.
Und Optimismus und eine positive Einstellung sind ja auch wunderbar. Super angenehm. Die machen einem das Leben schöner.
Aber am Anfang eines neuen Vorhabens musst du deinem Optimismus den Pessimismus an die Seite stellen.
Also nicht, indem du dir sagst:
Hey, das schaffe ich ja sowieso nicht.
Also ein gewisses Selbstvertrauen brauchst du schon.
Es sollte sich eher so anhören:
Hey, ich werde das schaffen, aber es wird nicht einfach werden, weil ich einige Schwierigkeiten überwinden muss. Es wird kein Selbstläufer werden. Aber ich schaffe das.
Dann überlegst du, was schiefgehen kann. Oder warum es in der Vergangenheit schiefgegangen ist.
Dann überlegst du dir einen Plan, wie du die Schwierigkeiten überwinden wirst.
Das ist der viel wichtigere Plan.
Also der Schwierigkeiten-Ãœberwindungs-Plan.
Ach, im Deutschen kannst du so wunderbar lange Wörter bilden. Schön.
Wenn du solche widerstandsbehafteten Projekte angehst, dann brauchst du auch Frustrationstoleranz.
Wenn du die nicht hast, beginnst du dein Vorhaben und am Anfang ist es ein tolles Feuerwerk.Â
Aber deine Raketen verglühen schnell im Himmel.Â
Deine Frustrationstoleranz, das ist der Raketentreibstoff, der deine Rakete auch bis ins All schießt.Â
Zu den Sternen.
Du weißt schon.
Deine Frustrationstoleranz lässt dich deine Widerstände überwinden.Â
Sie lässt dich über die Steine springen, die das Leben dir in den Weg schmeißt.
Ja, es wäre schön, wenn das Leben einfach wäre.
Aber wenn wir etwas im Leben bewegen wollen, dann merkst du:Â
Das Leben ist nicht einfach. Es ist voller Widerstände, Blockaden und Gegenkräfte.
Das ist, glaube ich, auch richtig so.
So ein bisschen Herausforderung brauchen wir Menschen. Sonst werden wir zu träge und bräsig.
Es ist also dein Job als Lebensgestalter, eine gewisse Liebe zu deinen Widerständen aufzubauen.
Na vielleicht wenigstens eine Hass-Liebe.
Du darfst zumindest nicht wie ein erschrockenes Reh zurückweichen, wenn dir ein Widerstand begegnet.
Sondern du musst sagen:Â
Hey, ein Widerstand. Ja, ja, ja, ich weiß: Da geht der Weg lang.
Also Mut rauskamen. Die Hacken fest in den Boden stemmen. Den Kopf anschalten. Und Anlauf nehmen.
Denn dein Weg zu deinem Glück, zu deinen Zielen, zu einem noch besseren Leben, der führt über deine Widerstände.
Alles Gute für dich.Â
Und für deine wegweisenden Blockaden.
Alles Gute.
Ralf
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