EFT (Emotional Freedom Techniques) – bitte klopfen!

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Als ich vor 10 Jahren das erste Mal von einer Methode hörte, bei der auf verschiedenen Punkten des Körpers geklopft und ein Lösungssatz gesprochen wird, war ich noch etwas skeptisch. Schon wieder eine neue Methode, die wundersame Wirkungen versprach. Doch ein neugieriger Teil von mir suchte im Internet und fand ein Handbuch des Entwicklers Gary Craig, das ich mir kostenfrei herunterladen konnte. Das war etwas Neues – es kostete nichts, ich musste keinen Kurs besuchen, kein Training in den USA! Nach der Übersetzung des englischsprachigen Textes machte ich mir eine deutschsprachige Kurzversion und probierte EFT an meinen nächsten Klienten aus. Mein psychologisches Coaching und meine psychotherapeutischen Interventionen zu der Zeit stagnierten und ich sah, dass die meisten Interventionen oder Beratungen lange dauerten und für Coach und Klient erschöpfend waren, bis eine tiefgreifende Änderung oder Besserung stattfand.

Mit EFT begann es wieder Freude zu machen. Sowohl für mich als auch für die Klienten. Oftmals hörte ich schon nach wenigen Minuten: „Es ist nicht mehr da!“

Die Methode des Amerikaners Gary Craig, die eine Auflösung von Ängsten, Phobien und Süchten verspricht, las sich in der holprigen Übersetzung „Methode der emotionalen Freiheit“. Doch es sind nicht nur emotionale Themen, die mit EFT behandelt werden können, wie sich im Laufe der Zeit herausstellte. Auch körperliche Störungen oder mentale Blockaden können erfolgreich behandelt werden.

Die Bandbreite der Möglichkeiten von EFT ist groß

Mit EFT kann grundsätzlich eine Harmonisierung des Energieflusses hergestellt und Energieblockaden aufgelöst werden, die mit diesen Themen einhergehen:

  1. Jeglicher Stress
  2. Körperliche und nervöse Disharmonien, stressbedingte Schmerzen, chronische Schmerzen, degenerative Störungen und funktionale Beschwerden
  3. Psychische Disharmonien, mentale Blockaden, wie Ängste, Phobien, Zwangsvorstellungen, Zwangsstörungen, innere Unruhe, Depressionen, Traumata, Posttraumatisches Stresssyndrom, Leistungsblockaden, Erfolgsblockaden
  4. Emotionale Konflikte wie Ärger, Wut, Schuldgefühle, Schamgefühle
  5. Körper- und Figurprobleme

Gary Craig sammelte damals die Erfahrungsberichte der Anwender auf der ganzen Welt und publizierte sie in einem Newsletter an alle, die diesen lesen wollten – kostenfrei. Und so entstand ein umfangreicher Datenschatz, auf den jeder zugreifen konnte. Jeder konnte von jedem lernen.

Energetische Psychologie

EFT gehört heute zu dem damals völlig neuen Bereich, der erst einmal einen Namen bekommen musste: Energetische Psychologie.

Sie bezeichnet eine Therapie- oder Beratungsrichtung, bei der Erkenntnisse der Meridiantheorie der traditionellen chinesischen Medizin, des Energiesystems des Körpers, des EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) und der Funktion der Psychologischen Umkehr verknüpft sind.

Anders und einfacher ausgedrückt: Durch das Klopfen auf Punkten auf den Meridianen (Körperpunkte, ähnlich den Akupunkturpunkten) und das Fokussieren auf ein problematisches Thema wird das Energiesystem des Körpers beeinflusst. Und zwar so, dass Energieblockaden aufgelöst werden und sich damit das Problem oder Thema auflöst, das eine Folge der Blockade war. Das Besondere an der EFT-Methode ist nicht nur die Effektivität, sondern auch die Schnelligkeit, in der fühlbare und dauerhafte Ergebnisse erreicht werden können.

EFT – Blockaden auflösen und die Komfortzone verlassen

Viele Menschen haben zahlreiche Blockaden und Einschränkungen zu den unterschiedlichsten Themen in sich gespeichert, die dann auch noch mit viel emotionaler Intensität verbunden sind. Denken Sie nur einmal daran, wie schwer es Ihnen fällt, abzunehmen, sich mehr zu bewegen, das Rauchen aufzuhören, andere unangenehme Aufgaben zu bewältigen oder mit dem ungeliebten Computer zu arbeiten.

Bei solchen Themen fallen einem meist eine ganze Menge Gefühle ein, die man ganz sicher nicht haben will. Deshalb vermeidet man solche unangenehmen Situationen, solange es eben geht. Aber manchmal geht es eben nicht mehr und man muss sich der Situation stellen. Die Psychologen bezeichnen dies als das Verlassen der Komfortzone.

EFT und alle Methoden der energetischen Psychologie gehen davon aus, dass der Grund für jedes negative Gefühl in der Unterbrechung des Energieflusses des Körpers liegt. Die Erfahrungen mit EFT zeigen, dass negative Emotionen, z. B. im Fall einer traumatischen oder schmerzhaften Erinnerung, nicht durch die Erinnerung an das Geschehen hervorgerufen werden, sondern dass die Gedanken (!) an das Trauma im Körper Energieblockaden erzeugen, die sich dann als negatives Gefühl, Angst, Schmerz oder psychosomatische Fehlfunktion äußern.

Ungelöste, negative Erlebnisse werden als Erinnerungen gespeichert. Alles Ungelöste führt zu einer Blockade im Energiesystem. Auch nur ähnliche äußere Signale oder Reize aktivieren die Blockaden. Traumatische, schmerzhafte, unangenehme Erlebnisse (und davon haben wir individuell viele erlebt) blockieren den Menschen im Unterbewussten dauerhaft. Die meisten psychischen und physischen Probleme haben ihre Ursache in oder sind verbunden mit ungelösten speziellen Erlebnissen, von denen der größte Teil leicht mit EFT behandelt werden kann. Das kann man mit sich selbst machen, wenn man diese einfache Methode gelernt hat.

EFT – wie geht das nun genau?

Das Schöne an EFT ist: Die Methode ist sehr einfach und Sie können sie ganz leicht auch selbst ausprobieren, weil sie keine Nebenwirkungen oder neue Symptome verursachen kann.

Schritt 1: Nennen Sie Ihr Thema, Ihr Symptom oder das, was Sie im Moment belastet

Bringen Sie dabei auch eine Wertung zwischen 0 (ist nicht da, berührt mich nicht) und 10 (stört mich massiv, schmerz sehr stark) ein.

Schritt 2: die psychologische Umkehrung

Ein interessanter Aspekt ist die Psychologische Umkehr (psychological reversal), die Dr. Callahan entdeckte. Sie kennen es vielleicht auch von sich selbst: Sie wollen etwas tun und tun es nicht. Sie wollen etwas nicht mehr tun und tun es doch. Irgendwie geschehen immer die gleichen Sachen. Sie treffen immer wieder die gleichen Leute. Sie geraten immer wieder an solche Partner, die …

Die Funktion der Umkehrung kann so erklärt werden, dass das Unterbewusste durch Erfahrungen eine Betriebsanleitung für das Leben angelegt hat, die willentliche, bewusste Entscheidungen verhindern kann. Das Unterbewusste hat jede Menge Betriebsanleitungen als Glaubenssätze und Überzeugungen angelegt. Doch nicht um das Leben zu erschweren, sondern um uns vor schmerzhaften, demütigenden und schockierenden Erfahrungen in der Zukunft zu schützen. Und solange diese Betriebsanleitungen nicht bewusst werden, wirken sie fort: Man kommt immer wieder zu spät. Man kann nicht vor vielen Menschen sprechen; man darf nicht laut werden; man darf nicht Nein sagen.

Sprechen Sie zur psychologischen Umkehrung einen Einstimmungs- oder Affirmationssatz, wie z. B.: „Auch wenn ich diese lästigen Magenschmerzen habe, liebe und akzeptiere ich mich voll und ganz.“

Dabei berühren Sie mit der linken Hand einen Punkt auf der oberen, rechten Seite der Brust, indem die Hand kreisend von innen nach außen massiert. Die richtige Stelle ist manchmal ein bisschen empfindlich – daran erkennen Sie sie. Wiederholen Sie während des Massierens 3x Ihren Einstimmungssatz.

Schritt 3: Jetzt kommt das Klopfen

Mit den Fingerspitzen eines Fingers oder zweier Finger klopfen Sie 6–8 Mal sanft jeden der Punkte auf der Grafik.Sie wiederholen dabei andauernd eine Kurzform des Einstimmungssatzes wie „lästige Magenschmerzen“.

Schritt 4:

Zum Schluss kommt noch eine Sequenz, um die Ergebnisse in allen Bereichen des Gehirnes zu verankern!Halten Sie den Kopf gerade, bewegen Sie ihn ab jetzt nicht. Schließen Sie Ihre Augen. Sie sprechen nicht. Klopfen Sie mit zwei Fingern ununterbrochen den Gamut-Punkt auf einer Hand. Sie sprechen dabei nicht mehr.
  • Öffnen Sie die Augen.
  • Schauen Sie nach links unten auf den Boden.
  • Schauen Sie nach rechts unten auf den Boden.
  • Lassen Sie die Augen im Uhrzeigersinn langsam wandern und dann gegen den Uhrzeigersinn.
  • Summen Sie für 6–8 Sekunden eine Melodie.
  • Zählen Sie laut von 1 bis 5.
  • Summen Sie noch einmal die Melodie.

Dieser Ablauf kann beliebig oft wiederholt werden. Trauen Sie sich! In der Regel sollten Sie sich nach erfolgreichem Klopfen leichter, freier und unbeschwerter fühlen.

Wenn das EFT noch mit Humor und Übertreibung gemacht wird, kann die Methode ein spannender Prozess sein. Oftmals gibt es ein herzliches Lachen beim Therapeuten und Klienten, wenn sich das Problem auflöst.

Mit EFT kann man sicherlich nicht alle Probleme einfach wegklopfen, aber es ist ein gutes Instrument, das im Koffer eines Selbstcoachs nicht fehlen sollte. Bitte klopfen!

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